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6 Fragen an Herbert Pirker





Sie waren Werbetexter. Wie würde Ihr Werbe-Slogan über den Tod lauten?

„Tod ist Leben. Nur anders.“

Welche Möglichkeiten bietet Ihnen der Dialekt in Ihrer Literatur, die Sie in der Hochsprache nicht vorfinden?

Vokabel, die es in der Hochsprache nicht gibt. Wie will man „bagschialich“ übersetzen?

Wie „Gigara“? Wie „Remasuari“? Oder „hoppadatschig“?

Welches Buch lesen Sie zurzeit?

Zum dritten Mal „Die Strudlhofstiege“.


Hat sich Ihr Leben verändert, nachdem Sie „Axel, kein Hitlerjunge“ geschrieben haben? Wenn ja, inwiefern?

Teilweise. Da im Buch die sexuelle Nötigung minderjähriger Knaben durch Frauen beschrieben wird, weiß ich, daß „nicht sein kann, was nicht sein darf“, sprich: Das Buch wurde von weiblichen Kritikern nicht rezensiert.


Welches war das originellste oder einprägsamste Ereignis bei einer Ihrer Lesungen?

Bei einer (Gratis-)Lesung in einem Seniorenheim kam nach zwanzig Minuten eine alte Dame mit Rollator an mein Lesepult und fragte laut: „Dauert’s noch lang? Ich möcht nämlich schlafen gehen.“

An welchem aktuellen literarischen Projekt arbeiten Sie zurzeit?

Ich versuche, ein unglaubliches Erlebnis, das ich mit der Polizei hatte, sprachlich so aufzuarbeiten, daß den Leser so wie mir beim Erlebnis Todesangst überkommt.


 

wichdich

es gibd jezd leit de si in massn min händi scho

begrom haum lossn

i kauns vaschdee i siich des ei ma muass jo schdets

eareichboa sei blosd beischbüsweis

zum jüngsdn grichd a aufruf und ma höad des nichd

waa ma vileichd ned bünkdlich duat

naa naa a händi is scho guad


aus: Herbert Pirker

„KA GRUND ZUM REAN – Wegweisende Gedichte“

ISBN: 978-3-99126-035-6 96 Seiten, Hardcover, Verlag Bibliothek der Provinz

€ 15,00



Robert Anders über Ka Grund zum Rean:

"Was ist der Unterschied zwischen einem Buch und dem Leben? Genau. Wenn das Buch zu Ende ist, kann man sich freuen. Im Optimalfall, weil man es dann noch einmal lesen kann."


>> Die gesamte Rezension finden Sie in unserer nächsten Morgenschtean-Ausgabe (erscheint im Mai 2022).

 


Herbert Pirker

Autor und Kolumnist

Im Oktober 1935 in Wien auf die Welt gekommen.

In seinem Elternhaus war der Dialekt verpönt, und wenn er aus dem Hof, wo er gespielt hat, oder aus der Schule, in die er sehr gern gegangen ist, ein Dialektwort mitgebracht hat, mußte er es sich schnellstens abgewöhnen.


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Morgenschtean – Die Österreichische Dialektzeitschrit

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