»Ruhe und Stillstand sind dir beides Fremdwörter« – zum 65. Geburtstag von Heinz Wolf
Lieber Heinz,
es scheint, du gehörst zu jenen Glücklichen, die offenbar schon früh wussten, was sie (beruflich) wollen. Rufen manche Eltern ihren Kindern zu: Macht bloß kein Theater, so hat man dir das erst gar nicht sagen müssen. Du hast das gleich zu deinem Beruf gemacht, hast Theatermaler gelernt und bist Sto- ryboarder und Illustrator geworden. Du hast das Kabinett für Wort und Bild gegründet. Und du bist auch dem Dialekt im geschriebenen Wort verbunden, hast Moritz, Max und Peter (dem mit den Struwweln) das Wienerische auf den Leib gepinselt, hast »schwozze Lecha« umschifft und dich der »Affenschinderei« angenommen. Du hast schon im Jahr 2008 Fußballhelden »rotsehen lassen«, was in Anbetracht aktueller Ereignisse rund ums Nationalteam nahezu prophetisch war.
Und du bringst seit Jahren die Leser*innen vom Morgenschtean mit deinen Cartoons zum Schmunzeln. Und nein, »Essen wie im Häfn« ist nicht dein Ding, lieber im wohligen Ambiente eines Wiener Cafés am Wienfluss gemütlich speisen, am liebsten am Tisch 14.
Und auch wenn dein rundlicher Geburtstag eine Zahl anzeigt, die man mit Ruhestand assoziiert, so hat das bei dir wohl kaum seine Berechtigung.
Ruhe und Stillstand sind dir beides Fremdwörter. Zu unsrem Glück. Denn das lässt uns auf viele weitere Grafiken von dir hoffen, die uns zum Lachen bringen, und gleichermaßen dazu führen, dass das Lachen im Halse stecken bleibt – weil sie so genial den Finger in die gesellschaftliche Wunde legen. Und wenn du im Augenblick auch aus Kartons lebst – so wünschen wir dir, dass du auch weiterhin für deine Cartoons lebst, und außerdem wünschen wir dir:
Happy Birthday! Und ois Guade!!
Robert Anders
(Dieser Beitrag erschien auch in der Beilage zur Ausgabe U82-83)
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